„Es waren viele Leute da, Stimmung und Atmosphäre bestens. Der Auftritt von Matthias Baumgardt trug sehr dazu bei.“ Der bekannte Gitarrenvirtuose präsentierte gemeinsam mit Sängerin Ines Kretschmer und seinen musikalischen Freunden Blues der Spitzenklasse. Ergänzt wurde das Samstagsprogramm durch literarische Vorträge. Es schien, als sei das ganze Viertel zum Feiern gekommen.
Ein Zeichen nachbarschaftlichen Zusammenhalts war auch das optimistische Vertrauen, das die Gemeinde in die Bevölkerung setzte. Zwar wurde die teure Bühnentechnik über Nacht weggeräumt, doch: „Der Rest blieb stehen, des klaut keiner, da passen die Nachbarn schon auf“, sagte Peter Habermehl, der das Geschehen mit viel Humor souverän moderierte und dabei auf die Bernemer Kleinkunstbühne (BKKB) und ihre interessanten Veranstaltungen hinwies. Tatsächlich waren einige Künstler des Sonntags schon früher auf der BKKB aufgetreten.
Von Operette und Jonglage zu Clownerie und Popmusik
Das Programm begann nach dem Gottesdienst mit der Frankfurter Bläserphilharmonie und reichte von Operette, Jonglage, Gospel, Jazz und Clownerie bis hin zu Rock- und Popmusik, Komödie und deutschen Chansons –ein breites Spektrum kultureller Unterhaltung für alle Generationen. Das Publikum dankte es mit reichlich Applaus. „Äbbel, Bembel un Spass uff de Gass“ lautete das Festmotto. Das Main-Äppel-Haus Lohrberg hatte alte Apfelsorten wie Reglindis, Holsteiner Cox und Remo zur Verkostung gestiftet.
Am Stand von „Umweltlernen Frankfurt“ verarbeiteten Kinder Äpfel zu frischem Most. Barbara Clemenz erklärte, warum Äpfel mit schwarzen Streifen innen nicht schlecht sind: „Da hat sich eine Raupe durchgefuttert, die inzwischen längst ein Schmetterling ist. Entlang des Fraßgangs ist der Apfel innen trocken und deshalb schwarz geworden, aber nicht faul.“ So landete das Obst unbekümmert in der Apfelpresse. Peter Habermehl bedankte sich besonders bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und Mitgliedern der Gemeinde, ohne die das Ereignis nicht möglich gewesen wäre.
Sie betreuten die Kinder beim Spielen, Malen und Basteln, verkauften Speisen und Getränke, hatten diese zumeist hausgemacht und gespendet, führten den Kellerflohmarkt zugunsten Guatemala durch und sorgten für die Sicherheit beim Kistenklettern, einem der Höhepunkte des Festes. Dessen Erlös trägt dazu bei, den Renovierungs-Schuldenberg der Johanniskirche abzutragen. Nächstes Jahr soll das Sommerfest wieder ab Samstag starten.