Restaurant „Platz im Herzen“ im Bürgerhaus in der Kritik ABG weist Vorwürfe zurück

Laut SPD sind die Preise im „Platz im Herzen“ für ein Lokal im Bürgerhaus zu hoch. Bild: Monika Müller

Bornheim (bos) – Die Kritik der SPD-Bornheim am Restaurant „Platz im Herzen“ im Bürgerhaus Bornheim reißt nicht

ab. Unlängst hat der Ortsverein

zwei Pressemitteilungen verschickt, in der er von „katastrophalen Zuständen“ in dem Lokal an der Arnsburger Straße spricht. Dessen Geschäftsleitung kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Frank Junker, der Chef der ABG, deren Tochterunternehmen Saalbau die Räume verpachtet, spricht von einer „Hexenjagd“ gegen das Lokal.

Laut Ulrich Labonté, dem Vorsitzenden der SPD Bornheim, gibt es seit Langem Beschwerden über das Restaurant, das 2020 von der Rohrbachstraße ins Bürgerhaus gezogen ist. Die Menschen im Stadtteil störten sich unter anderem an den hohen Preisen. In einem Bürgerhaus erwarte man „bezahlbare Hausmannskost“. Das „Platz im Herzen“ biete indes nur eine Hauptspeise unter 15 Euro an, und das „ohne Beilagen“. Dafür aber zwei Speisen für etwa 280 Euro – mit Blattgold verzierte Steaks.

Labonté moniert zudem, dass

das Lokal etwa bei Veranstaltungen im Saalbau kein Essen anbiete, was dem Sinn eines Bürgerhauses widerspreche. Darüber hinaus berichteten Anwohner von nächtlichen Ruhestörungen und überquellenden Mülltonnen. Nach Ansicht von Labonté könne man die Zustände den Anwohnern nicht länger zumuten. Gespräche mit dem Betreiber seien erfolglos geblieben, weshalb sich der Ortsverein an die ABG gewandt habe.

Von dieser will die SPD etwa wissen, warum das Lokal ausgewählt wurde, „das nicht zum breiten öffentlichen Auftrag des Gebäudes“ passe. Das Konzept des „Platz im Herzen“ sei vor vier Jahren das „überzeugendste von allen“ gewesen, sagt ABG-Chef Junker. Damals habe das Lokal einen Mittagstisch angeboten. Dass eine Gastronomie die Speisekarte ändere und Preise nach Corona und gestiegenen Energiekosten nicht mehr wie vor vier Jahren seien, sei nachvollziehbar. Auch habe die ABG keinen Einfluss darauf, welche Preise ein Lokal verlange. Junker weist darauf hin, dass er die Betreiber des Lokals nicht verteidigen müsse, doch seien diese von Anfang an „aus nicht nachvollziehbaren Gründen“ kritisiert worden. Zudem habe man sie für „alles und nichts“, was rund um das Bürgerhaus passiere, verantwortlich gemacht, ohne je Beweise geliefert zu haben. Über das Auto des Inhabers hätten Unbekannte Farbe geschüttet. „Das ist eine Art Hexenjagd.“

Ähnlich äußert sich die Geschäftsführung vom „Platz im

Herzen“. Sie kritisiert, dass das

Restaurant für vieles verantwortlich gemacht werde, auch wenn es damit nichts zu tun habe, „das ist nicht fair“. Man könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Das Konzept sei vor dem Einzug mit der Saalbau abgestimmt worden. Niemand solle durch das Angebot ausgeschlossen werden. Es sei wirtschaftlich aber nicht möglich, wie früher ein Menü für zehn Euro anzubieten. Der Catering-Service habe pandemiebedingt eingestellt werden müssen. Das Team prüfe bei Anfragen zu Veranstaltungen im Bürgerhaus aber immer, was machbar sei. „Sonst verweisen wir auf andere Caterer.“

Dass das Ordnungsamt das „Platz im Herzen“ im Dezember wegen hygienischer Mängel habe schließen müssen, sei bedauerlich. Nach einer Grundreinigung habe das Restaurant jedoch nach nur einem Tag wieder öffnen können.

Das gelte auch für die Situation

an den Mülltonnen, die die FES wöchentlich leere. Dass diese überquellen, könne die Geschäftsführung nicht bestätigen. Nicht richtig sei, dass nächtliche Ruhestörungen auf das „Platz im Herzen“ zurückzuführen seien, sagt die Geschäftsführung. Vor allem bei schönem Wetter säßen auf den Bänken vor dem Bürgerhaus häufig Gruppen junger Menschen – oft bis spät in die Nacht, häufig mit Musik. Die Lautstärke auf der Terrasse des Restaurants sei mehrfach gemessen worden. Übertretungen seien dabei keine festgestellt worden.