Kontrolle an der Mühlheimer Straße Blitz-Säule soll für mehr Sicherheit sorgen

2015 war an dieser Kreuzung ein Schüler bei einem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt worden. Die neue Messanlage dient allein der Verkehrssicherheit der Schulkinder. Foto: Stadt Offenbach/p

Offenbach (red) – Der Verkehrsknotenpunkt an der Mühlheimer Straße/Ulmenstraße verbindet das Neubaugebiet „An den Eichen“ mit dem Viertel Waldheim und der Friedrich-Ebert-Schule. Er führt über die Mühlheimer Straße, die zu den am stärksten befahrenen Verkehrsachsen in Offenbach gehört. Mit der Freischaltung der Blitz-Säule in der vergangenen Woche ist die Umgestaltung des Verkehrsknotens nun abgeschlossen. Insgesamt hat die Stadt Offenbach 160.000 Euro investiert.

Bei einem Termin vor Ort informierten sich Verkehrsplaner, Schulleitung und der Vorsitzende des Elternbeirates über die aktuelle Situation. Innerhalb von weniger als 15 Minuten demonstrierten mehrere Autofahrer die ordnungsgemäße Funktion der Blitz-Säule. „Die neue Messanlage dient allein der Verkehrssicherheit der Schulkinder und ist nicht dazu da, den Stadtsäckel zu füllen – das würde hier gar nicht funktionieren“, erläutert Stefan Sommer, der Sachgebietsleiter des technischen Verkehrsdienstes vor Ort. Die Blitz-Säule und neue Warnsymbole, die auf Schulkinder hinweisen, sollen motorisierte Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.

2015 war an dieser Kreuzung ein Schüler bei einem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt worden. Obwohl der Überweg bereits zuvor allen gültigen Richtlinien entsprach, haben die Verkehrsplaner der Stadt Offenbach nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht. Ziel war es, mehr Sicherheit und Barrierefreiheit für den insbesondere von Schülern stark frequentierten Übergang zu erreichen. Dazu wurden Begutachtungen vor Ort gemacht und nach Überprüfung verschiedener Möglichkeiten umfangreiche Umbauarbeiten geplant.

Die Arbeiten wurden in den Herbstferien umgesetzt, damit die Schulkinder die Straße nicht durch eine Baustelle überqueren müssen. Die Signalsteuerung der Ampel wurde modernisiert und optimiert: Fußgänger können nun in einem Zug die vierspurige Mühlheimer Straße überqueren. Eine verkehrsabhängige Steuerung sorgt dafür, dass der motorisierte Verkehr auf der Hauptstraße bei Nichtanforderung von Fußgängern oder Fahrzeugen aus der seitlich einmündenden Ulmenstraße ungehindert fließen kann. Gleichzeitig wurde die Ampel für Sehbehinderte optimiert. Die Mittelinsel wurde vergrößert, damit genügend Platz für Fußgänger bei einer Überquerung in der späten Grünphase ist, wenn sie doch auf der Insel warten müssen. Auf der nördlichen Seite der Mühlheimer Straße ragt der Gehweg jetzt ein Stück weiter in die Fahrbahn hinein. Das verkürzt den Weg der Fußgänger über die Straße und lenkt die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf den Übergang. Für mehr Barrierefreiheit wurden die Bordsteine zusätzlich angepasst. Zur Ausstattung der Überquerung zählen jetzt Videodetektoren, Induktionsschleifen sowie Taster für Fußgänger und Sehbehinderte mit akustischen Signalen. Radfahrer aus Richtung Neubaugebiet „An den Eichen“ haben einen eigenen Wartebereich an der Abbiegung zur Mühlheimer Straße.

Der Elternbeirat ist zufrieden: „Die Elternschaft ist froh über das, was wir erreicht haben und darüber, dass die Kreuzung jetzt sicherer ist. Natürlich wünschen wir uns jetzt noch eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Ulmenstraße“, erklärt Sascha Weber, Vorsitzender des Elternbeirates. Die Zusammenarbeit mit den Verkehrsplanern sei sehr konstruktiv gewesen. Schon zwei Tage nach dem Unfall sei der Fachreferent Rolf Schmidt gemeinsam mit ihm vor Ort gewesen, um sich die Situation anzusehen. Das verletzte Kind geht inzwischen wieder zur Schule, berichtet Weber. Ein Autofahrer hatte eine rote Ampel ignoriert und das Kind angefahren. Zusätzlich zu den Maßnahmen der Stadt Offenbach hat sich eine Gruppe von 15 Eltern und Großeltern bereitgefunden, als Schülerlotsen morgens Kinder über die Straße zu geleiten. Die Gruppe soll noch wachsen: Um Engpässe zu vermeiden, werden noch weitere Lotsen gesucht.

Sabine Mann, die Schulleiterin der Friedrich-Ebert-Schule, ist erleichtert über die neue Gestaltung der Kreuzung. „Die Kinder kommen schon mit fünf Jahren zu uns in die Eingangsstufe in die Friedrich-Ebert-Schule. Das erste Schuljahr streckt sich über zwei Jahre. Dadurch wird ein sanfter Übergang vom Kindergarten in die Grundschule geschaffen. Meine eigenen Kinder sind 3, 6 und 8 Jahre alt, daher liegt mir die Sicherheit von Kindern besonders am Herzen.“

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