Selbst der an diesem Tag viel beschäftigte Bürgermeister Daniel Tybussek ließ sich dies nicht entgehen. Doch das Konzert war nur der Abschluss eines hochmusikalischen Wochenendes. Zum 65. Jubiläum des jährlich stattfindenden Landeslehrgangs des HTV entschied sich das Blasorchester der SUM, wieder einmal Ausrichter des Events zu werden. Zuletzt waren sie dies 1999. Umso größer war ihr Stolz, nach dieser langen Zeit, nun die hessischen Musiker in ihren neuen Proberäumlichkeiten willkommen zu heißen.
Anfangs war sogar der Plan, die Musiker dort übernachten zu lassen, doch durch den überdurchschnittlich hohen Ansturm, war dies nicht möglich. Die genau hundert Musiker aus achtzehn verschiedenen hessischen Vereinen fanden letztlich durch die Unterstützung der Siedlergemeinschaft Rote Warte eine Nachtunterkunft. Allerdings konnten sie jene erst spät am Abend aufsuchen, vorher wartete ein voller Probesamstag auf sie: Den Landeslehrgang leiteten gleich vier Dirigenten, die jeweils zwei Stücke einübten.
Von Star Wars bis Sankt Cäcilia
So flogen die Musiker zusammen mit dem Dirigenten der SUM, Sven Greifenstein, „Mit dem Wind nach Westen“ und entdeckten mit „Star Wars“ die Macht in sich. Gerade die Piccoloflöten mussten nach dem flotten „Bohemian Galopp“ tapfer das komödiantische Stück „East-West-East“ aushalten. In diesem konnten sie dem Bad Camberger Dirigenten Mathias Müller nichts Recht machen und wurden zuletzt sogar brüllend des Raumes verwiesen - und danach für ihr (Schau)spielen herzlich umarmt. Die einzige Frau im Dirigenten Quartett, Laura Freimuth, stimmte die seichten Töne mit „Sankt Cäcilia“ an, um im Anschluss den „Cry of the Falkon“ loszulassen.
Nico Leikam führte mit „Paris Monmartre“ durch französische Gassen und sprach mit seinem letzten Stück „The Return“ wohl die Gedanken aller Anwesenden aus: die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen - doch wo der Lehrgang nächstes Jahr ausgetragen wird, das steht, wie Sven Greifenstein mit seinem Stück schon ahnte, noch in den Sternen.“