45 Jahre Engagement für die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Mühlentaler für Wolfgang Lotz

Neben Bürgermeister Daniel Tybussek (von rechts) gratulierten Wolfgang Lotz auch auch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der Mühlheimer DLRG-Ortsgruppe, Johanna Ricker und Kurt Pfaff. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – Er ist nicht einfach irgendeine Nummer im Mitgliederverzeichnis der Ortsgruppe Mühlheim der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Wolfgang Lotz hat sich in diesen Tagen wieder als wahrer Retter in der Not vorgestellt, holte im Hallenbad Mutter und Tochter aus einer gefährlichen Situation. Im Verein engagiert er sich sehr vielfältig, bei der vorweihnachtlichen Feier in der Willy-Brandt-Halle erhielt er von Bürgermeister Daniel Tybussek den Mühlentaler der Stadt.

Lotz hatte in der 300 Mitglieder zählenden Gemeinschaft schon so manchen Posten übernommen. 1972 ist er mit 15 Jahren der DLRG beigetreten. 2012 wählte ihn die Versammlung als Beisitzer in den Vorstand, ab ’15 war er stellvertretender technischer Leiter und verantwortlich für die Ausbildung. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung dieses Bereichs.

Schon 1982 hat er in der Einsatzabteilung den Bootsführerschein erworben, ein Jahr später bekam er den Lehrschein und unterrichtete zusätzlich Schwimmen und Rettungsschwimmen. Auch in diesem Bereich ist er bis heute aktiv und trainiert jede Woche Kindergruppen. Eine Reihe weiterer Qualifikationen kamen hinzu. Lotz legte die Prüfungen für die drei Rettungsschwimmabzeichen ab, absolvierte Kurse in Erster Hilfe und Sprechfunk, machte den Lehrschein der DLRG, wurde Kampfrichter, Ausbilder und Prüfer. Der 60-Jährige „wird von allen Kameraden geschätzt und ist überaus beliebt“, lobte der Rathauschef. „Keine Arbeit oder Tätigkeit im Vereinsgeschehen und in der Einsatzabteilung ist ihm zu viel. Er ist ein Mitglied, das seine Vorbildfunktion sehr ernst nimmt.“

Große Verdienste

Und das erkennen die Mitglieder an. Kaum hatte der Bürgermeister seinen Namen genannt, erhoben sich die Vereinskameraden von den Stühlen und begleiten Wolfgang Lotz mit stehenden Ovationen auf die Bühne. Respekt erfüllt den Saal und würdigte „einen Mitbürger, der sich anerkennenswerte Verdienste erworben hat“, betonte Tybussek. „Die DLRG ist die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt“, erinnerte der Laudator. Gegründet wurde sie am 19. Oktober 1913 in Leipzig als Konsequenz aus einem schweren Unglück auf der Insel Rügen. Seit damals ist es das Hauptziel der Gesellschaft, Menschen vor dem Ertrinkungstod zu bewahren, eben wie Wolfgang Lotz.

Rettung im Hallenbad

Im Hallenbad an der Ringstraße saß er vor ein paar Wochen am Beckenrand, als sich auch eine Mutter und ihre vierjährige Tochter im Becken aufhielten. Sie schienen im Wasser zu spielen, doch dann erkannte der Lebensretter, dass die Frau wieder untergetaucht ist, diesmal aber schwach mit einer ausgestreckten Hand über der Wasseroberfläche winkte. Lotz sprang sofort ins Becken, zog die Frau zur Treppe, weitere Helfer hievten sie auf die Fliesen. Dann brachte der Geehrte auch das Mädchen aus dem Becken.

Beide hatten viel Wasser geschluckt, wie sich herausstellte. Der DLRG-Mann und seine Begleiter haben vielleicht das Leben der Mutter und ihrer Tochter gerettet. Er wollte eigentlich kein Aufsehen um seine Person, aber Thomas Schmitt, Vorsitzender der Ortsgruppe, befand, das muss unbedingt erwähnt werden.