Während der Vater der Jubilarin ein waschechter Bieberer „Sandhas’“ war und als Schriftsetzer arbeitete, kam ihre Mutter aus dem thüringischen Eisenach. Emma Herold hatte auch einen Bruder, der jedoch im Krieg fiel. Ihr ganzes Arbeitsleben hindurch war sie in der Buchhaltung tätig. Ihre Lehre absolvierte sie in einem Büro an ihrem Wohnort, dann wechselte sie zur Firma Bausch am Offenbacher Marktplatz. Später war sie mit der gleichen Aufgabe im Kaufhaus Baur im Einkaufszentrum an der Alten Linde betraut.
Bereits 1935 heiratete sie den Feintäschner Karl Kurt, aber auch ihn verlor sie an den Krieg. Auch ihr zweiter Ehemann arbeitete mit Lederwaren. 1948 gab sie Heinrich Herold das Ja-Wort, der vielen Heusenstammern noch als Musiker, Alleinunterhalter und Humorist in Erinnerung ist. Er spielte im Trio wie auch im Dutzend auf dem Weinfest. Die Jubilarin fertigte mit ihm Teile für Taschen in Heimarbeit.
Von Bieber war das Paar in die Schlossstadt, ins Eigenheim an der Franz-Rau-Straße gezogen. Dort hegte sie stets den Garten, startete ausgedehnte Spaziergänge. Bis heute löst sie versiert Kreuzworträtsel. Zwei ihrer Kinder sind jung verstorben. Zum Fest gratulierten ein Sohn mit Schwiegertochter, vier Enkel und fünf Urenkel.