Fachleute waren mit dem Drahtesel im Kreis unterwegs Wo das Radwegenetz noch Lücken hat

Zum Abschluss ihrer Fahrrad-Tour durch den Kreis Offenbach trafen sich die Teilnehmer zur Stärkung und zum Austausch ihrer Beobachtungen auf dem Hofgut Patershausen in Heusenstamm. Foto: pro

Heusenstamm (pro) – Plötzlich zu Ende ist so mancher kreativ geplanter, optisch reizvoll geführter und markierter Radweg. Die fehlenden Teilstücke können bei der Planung des Wochenend-Ausflugs berücksichtigt werden, die Tour biegt halt vorher ab. Wer den Drahtesel aber konsequent als alternatives Transportmittel im Alltag benutzt, dem würde ein überörtliches Streckennetz das Pendeln angenehmer und vor allem sicherer machen.

Unter diesem Aspekt trat Landrat Oliver Quilling mit einer Delegation aus Fachleuten und Behörden-Vertretern unlängst in die Pedale, radelte vom Kreishaus gen Rödermark-Waldacker, nach Rodgau-Jügesheim und über Hainhausen und Heusenstamm-Rembrücken zum Hofgut Patershausen. An der S-Bahn-Station Dietzenbach-Mitte begutachtete die Gruppe ein Pilotprojekt des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), dort können per Internet Fahrrad-Boxen gemietet werden.

An der Kreisquerverbindung zwischen Rodgau und Dietzenbach soll bald eine Mittelinsel geschaffen werden, um den Übergang auf dem Hessen-Radweg 4 von der Schlossstadt gen Süden gefahrloser zu gestalten, hieß es. Vom Industriegebiet Jügesheim fehlt eine Verbindung in die Stadt, ebenso zwischen Hainhausen und Rembrücken, stellten die hochkarätig besetzte Runde fest. Auf dieser Verbindung bewegen sich Senioren und Schüler mit Stahlrössern oft auf dem Randstreifen in entgegengesetzter Fahrtrichtung.

Positives Fazit bei Durchgangsstraße in Rembrücken

Sehr positiv bewerteten die Fachleute die Situation für Radler auf der Durchgangsstraße von Rembrücken, die vor einigen Jahren erneuert und als Tempo-30-Zone ausgewiesen wurde. Radstreifen seien auf beiden Seiten angelegt. Zum rund 30 Mitglieder starken Tross zählten (zumindest streckenweise) die Bürgermeister Roland Kern (Rödermark), Jürgen Hoffmann (Rodgau) und Halil Öztas, Christian Langhagen-Rohrbach vom Hessischen Wirtschaftsministerium, Alexander Filz und Markus Stähler von Hessen mobil, Heike Mühlhans von der Gesellschaft Integriertes Verkehrsmanagement (IVM) Frankfurt sowie Professor Jürgen Follmann mit Studierenden vom gleichnamigen Planungsbüro aus Rodgau und von der Technischen Hochschule Darmstadt. Karsten Maaß soll künftig im Kreishaus Ansprechpartner für Mobilität sein, Konzepte erarbeiten und die Anliegen der Kommunen verknüpfen. „Wir brauchen ein Netzwerk“, erkannte die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger.

Sie trafen sich zur Stärkung und zum Austausch ihrer Beobachtungen auf dem Hofgut Patershausen. Weil sie die Situationen persönlich in Augenschein nahmen, resümierte Quilling, wurden viele Probleme, aber auch Lösungesmöglichkeiten deutlich erkannt. Klaus und Ingrid Ommert, Gastgeber auf dem Bio-Hof, verwöhnten die Radler mit ihrem Team mit Grillgut und anderen Spezialitäten.