Tafel-Angebot auf dem Campus-Gelände muss sich noch herumsprechen Lebensmittel-Ausgabe gestartet

Treffen in den Räumen der Tafel (von links): Bürgermeister Steffen Ball, Teamleiter Philipp Türmer, Geschäftsführerin Christine Sparr, Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich, Wolfgang Stoppel, Rudolf Schulz und Jürgen Aulbach. Foto: clb

Heusenstamm – Elf Haushalte haben sich am ersten Öffnungstag Lebensmittel gegen einen symbolischen Euro abgeholt, knapp 20 bereits am zweiten. „Das ist kein schlechtes Ergebnis“, sagt Geschäftsführerin Christine Sparr. Seit gut zwei Wochen gibt es auf dem Campusgelände in der Jahnstraße 64 eine Ausgabestelle der Offenbacher Tafel. „Das muss sich erst noch herumsprechen“, meint die ehrenamtliche Chefin.

Jeweils dienstags von 9.30 bis 13 Uhr ist die neue Ausgabestelle für bedürftige Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Gestern zählten auch die Bürgermeister Heusenstamms und Obertshausens zu den Besuchern, um sich über das neue Angebot zu informieren. Steffen Ball sagte dem gemeinnützigen Verein Unterstützung zu, etwa wenn es darum gehe, einen mehrsprachigen Flyer zu konzipieren, um mehr Menschen auf die Lebensmittelausgabe aufmerksam zu machen.

Manuel Friedrich aus Obertshausen, der von Jürgen Aulbach vom Deutschen Roten Kreuz sowie von Rudolf Schulz von der Arbeiterwohlfahrt begleitet wurde, ging es vor allem um Informationen. Nach der Schließung der Oase wolle man ein neues Angebot für Obertshausen ermöglichen, erläutert er. Dazu sei man derzeit mit Sozialverbänden sowie Kirchengemeinden im Gespräch, benötige aber noch Zeit. Bürger aus Obertshausen sind an der Lebensmittelausgabe in Heusenstamm aber willkommen.

Geleitet wird das ehrenamtliche Team an der Jahnstraße von Philipp Türmer. Die meisten Helferinnen und Helfer arbeiten auch an den Offenbacher Ausgabestellen mit, verfügen also über Erfahrungen. „Das ist während der Aufbauzeit ganz wichtig“, meint Christine Sparr, „weil diese die Abläufe schon gut kennen“.

Die Lebensmittel sind Spenden von Discountern, Supermärkten, Bäckereien und Tankstellen in der Region. Täglich sind die beiden ehrenamtlichen Fahrer der Tafel unterwegs, um die Güter abzuholen. Zwei Fahrzeuge stehen zur Verfügung, beide mit Ladeflächenkühlung, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Unterstützung für diese Tätigkeit wird immer gesucht, sagt Wolfgang Stoppel vom Verein Tafel Offenbach, allerdings sollten sie körperlich fit sein.

Abgeholt werden Lebensmittel deren Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist oder von den Supermärkten nicht mehr verkauft werden. Was an einem Tag nicht ausgegeben wird, wird an eine der anderen Tafeln weitergegeben. Wenn die Abgabe – etwa von Obst und Gemüse – nicht mehr vertretbar ist, spendet der Verein dieses an den Waldzoo in Offenbach.

Wer die Angebote der Tafel nutzen will, muss sich ausweisen und Unterlagen wie etwa einen Sozialhilfebescheid, Hartz-4-Bescheinigung oder Rentenbescheid in Verbindung mit einem Kontoauszug vorlegen.

Der gemeinnützige Verein freut sich auch über Geldspenden. Informationen gibt es im Internet auf der Seite tafel-offenbach.de Spendenkonto: IBAN DE 24 5019 0000 0006 4067 42.

VON CLAUDIA BECHTHOLD