Der Mensch auf der Suche nach dem Glück Clemens Meyer wird Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

Ortsvorsteherin und Stadtschreiberjury-Mitglied Renate Müller-Friese ruft Clemens Meyer als neuen Stadtschreiber von Bergen-Enkheim aus. Foto: zko

Bergen-Enkheim (zko) – Spannung pur bei der Ammes-Schneider-Lesung in Adrienne Schneiders Garten: Seit Jahren wird bei dieser Veranstaltung der neue Stadtschreiber von Bergen-Enkheim bekanntgegeben und so hielten die vielen Gäste den Atem an, bis Bergen-Enkheims Ortsvorsteherin Renate Müller-Friese den Namen Clemens Meyer verkündete.

Zuvor las die Ortsvorsteherin aus dem 2017 erschienenen Werk „Die stillen Trabanten“, ein Band mit Erzählungen, danach rief sie Clemens Meyer als 45. Stadtschreiber von Bergen-Enkheim aus. Beim Stadtschreiberfest am 31. August wird der Schriftsteller dann offiziell das Amt übernehmen und im Festzelt des Berger Markts den symbolischen Schlüssel zum Stadtschreiberhaus aus den Händen seines Vorgängers Thomas Melle entgegennehmen.

Stadtschreiberjury schätzt die Stille und das verborgene in den Werken von Clemens Meyer 

Die Stadtschreiberjury begründete ihre Entscheidung damit, dass Clemens Meyer zu den prägenden Stimmen der deutschen Gegenwart gehöre. Er schätze die Stille, das Verborgene und die Ästhetik der Gewalt, seine Themen seien des Menschen Suche nach Glück, die Einsamkeit und das Scheitern.

In Clemens Meyers Texten geht es im menschliche Interaktionen

Meyer, 1977 in Halle an der Saale geboren, schilderte sein Dasein in der Nachwendezeit in seinem Debütroman „Als wir träumten“ (2006) als „Tanz auf den Trümmern“ und setzte sich darin mit Alkohol, Drogen und Gewalt auseinander. In seinen Texten geht es ihm vornehmlich um menschliche Interaktionen, verborgene Wünsche, gemachte Erfahrungen und gescheiterte Visionen.

Ende August endet die „Amtszeit" von Thomas Melle in Bergen-Enkheim

Der noch bis Ende August amtierende Stadtschreiber Thomas Melle sei „in Theatersachen“ unterwegs und konnte so bei der Benennung seines Nachfolgers nicht dabei sein. Die Jurymitglieder Charlotte Brombach, Ulrich Sonnenschein und Adrienne Schneider lasen Texte von Peter Rühmkorf, Josef Winkler und Wulf Kirsten und zitierten aus den so genannten Zeltreden der Stadtschreiber und Festredner. Buchhändlerin Monika Steinkopf verabschiedete sich mit einer gelungenen Erinnerungsrevue über die vergangenen 40 Jahre Stadtschreiberei nach jahrzehntelanger engagierter Mitarbeit aus der Stadtschreiberjury.