Schon mehr als 13 000 Euro für Aris’ Delfintherapie Überwältigende Spendenbereitschaft

Andreas Zeinert freut sich, dass Aris dank der großen Spendenbereitschaft seine zweiwöchige Delfintherapie im türkischen Kemer am 20. Juli beginnen kann. Von ihr versprechen sich Andreas und seine Frau Susi einiges. Bild: axel häsler

Langenselbold – Sichtlich gerührt sprechen Susi und Andreas Zeinert von der überwältigenden Resonanz, die ihre Spendenaktion ausgelöst hat. „Damit hätten wir niemals gerechnet. Das ist toll, dass so viele Menschen Anteil am Schicksal von Aris nehmen und ihm mit ihren Spenden helfen wollen. Das berührt uns sehr“, macht das Selbolder Ehepaar beim Besuch unserer Zeitung kein Geheimnis aus seiner Gefühlswelt.

Der sieben Jahre alte Aris ist mit einem seltenen Gendefekt auf die Welt gekommen. „Tatsächlich sind derzeit weltweit nur 300 Menschen gemeldet, die an dieser Gendefekt-Variante GRIN2B leiden“, berichtet Andreas Zeinert. Der Junge kann nicht sprechen, selbstständig sitzen, beißen oder schlucken. Trotz dieser erheblichen Einschränkungen ist Aris ein wahrer Sonnenschein, der öfters lächelt und generell einen wachen und interessierten Eindruck macht.

Entsprechend hoffen Susi und Andreas Zeinert auf die Delfintherapie, mit deren Hilfe der Siebenjährige die fehlenden Fähigkeiten erlernen könnte. Weil diese mit allem drum und dran (wie beispielsweise einem Extrasitz für den Transport) und auch der nachsorgenden Physiotherapie etwa 16 000 Euro kostet, hat Andreas Zeinert die Spendenaktion gestartet. Die Aktion läuft auf der Internetseite www.gofundme.com/f/etqbe3-delfintherapie. Auf dieser kann man verfolgen, wie groß die Spendenbereitschaft ist. Schon nach kurzer Zeit waren es bereits 13 000 Euro. Es dürfte also nicht mehr lange dauern, bis die erhofften 16 000 Euro erreicht werden. Entsprechend dankbar ist die Familie Zeinert für die Unterstützung.

„Wir sind auch sehr dankbar für die Hilfe, die wir von den Ärzten erhalten haben. So war es Dr. Boris Gebhardt von der Praxis für Kinder-Neurologie in Gelnhausen, der überhaupt erst herausgefunden hat, dass Aris mit diesem seltenen Gendefekt auf die Welt gekommen ist“, erzählen Susi und Andreas Zeinert. Erst sechs Monate nach Aris’ Geburt war den Eltern damals aufgefallen, dass etwas mit ihrem Kind nicht stimmte, da er sich auf einmal nicht mehr bewegen konnte.

Der große Dank des Selbolder Ehepaars geht auch an Kinderarzt Dr. Stefan Sgoll in Gründau. „Bei ihm fühlen Aris und wir uns gut aufgehoben. So müssen wir nie lange in der Praxis warten. Das ist schon eine große Erleichterung“, berichten Susi und Andreas Zeinert. Eine weitere große Unterstützung seien die Lehrerinnen und Mitarbeiterinnen der Frida-Kahlo-Schule in Bruchköbel. „Die kümmern sich wirklich toll um Aris und er ist auch sehr gerne dort“, erzählt Susi Zeinert. Der Fahrdienst der Schule holt ihn täglich um 7.40 Uhr in Selbold ab. Zweimal die Woche hat er bis 14.30 und dreimal bis 12.50 Uhr Schule. Er geht mit sieben anderen Kindern in eine Klasse, die von sieben Pädagoginnen betreut wird.

Aris hat noch zwei Schwestern, welche die Grundschule beziehungsweise die Kita besuchen. Beide gehen sehr aufmerksam mit ihrem Bruder um und zeigen ihm – wie wir bei unserem Besuch feststellen konnten – auch ihre geschwisterliche Zuneigung, worauf Aris mit einem Lächeln reagiert. Alle zusammen werden sie im Juli zu der zweiwöchigen Delfintherapie nach Kemer in der Türkei starten.

„Den Termin mit Beginn am 20. Juli haben wir schon bestätigt, nachdem deutlich wurde, dass wir durch die Spendenaktion einen großen Teil der Kosten werden begleichen können“, berichtet Andreas Zeinert. Nach gut einer Woche, die die Spendenaktion nun läuft, dürfte klar sein, dass durch sie vermutlich die kompletten 16 000 Euro beglichen werden können.
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