Umgestürzter Baumstamm soll Insekten geschützten Lebensraum bieten Neues Zuhause für Hornissen

Die Mitarbeiter des Langenselbolder Bauhofes haben das beste Stück des Baums herausgesägt und zu einem Zuhause für Hornissen gemacht. Bild: Axel Häsler

Langenselbold – Sehr groß ist die Artenvielfalt der verschiedenen Vögel, die sich am Langenselbolder Ruhlsee angesiedelt haben. Reiher, Gänse, Enten oder Kormorane kann man hier bei einem Spaziergang entdecken. Damit die Vogelkundler die gefiederten Tiere aus der Deckung heraus und auch bei schlechten Wetter beobachten können, wurden im Zuge der Renaturierung des Ruhlsees zum Hessentag 2009 von der Stadt Langenselbold zwei kleine Beobachtungsunterstände am Seeufer errichtet.

Vor vier Jahren haben Hornissen den Unterstand am Ruhlgraben in der Nähe des Kinzigsees auch für sich entdeckt und damit begonnen, darin ihr Nest darin zu bauen. Doch leider wurde das Nest in der Bauphase von Unbekannten zerstört, wie auch in den danach folgenden Jahren, wenn die unter Naturschutz stehenden Großwespen immer wieder den Versuch unternahmen, ein neues Nest zu bauen. Das ärgerte den Stadtbioligen Matthias Wissel jedes Jahr aufs Neue und er suchte nach einer Lösung. Diese hat er nun gefunden. Ein großer, hohler Eichenstamm mit einer Baumscheibe als Deckel soll Abhilfe schaffen. Kürzlich stürzte eine hohle Eiche in den Mühlgraben in der Nähe der Geisfurtmühle. Aus dem umgestürzten Baum haben Mitarbeiter des Bauhofes das beste Stück herausgesägt und dies innerhalb weniger Tage unmittelbar neben dem Unterstand aufgestellt. So soll den Hornissen ein adäquater Lebensraum geboten werden.

Dazu wurden einige Löcher in den Stamm gebohrt, damit die auf der „Roten Liste“ stehenden Tiere, also gefährdete Arten, den Weg ins geschützte Innere des Stammes finden. Gleichzeitig wurde der Beobachtungsunterstand jedoch verschlossen und dort alle Löcher abgedichtet, um die Hornissen von dort umzuleiten.

Sobald die Insekten ihr neues Zuhause erfolgreich beziehen, wird der Unterstand wieder für die Vogelbeobachter geöffnet und alle können dann friedlich nebeneinander leben.

Von Axel Häsler