Neu eröffnete Diakonie-Station ist Anlaufstelle für ältere Menschen Im Sinne aktiver Nächstenliebe

Freuen sich über die Eröffnung einer Diakoniestation in Büdesheim: Thorsten Hitzel, Kaarlo Friedrich, Sabine Thomas, Cornelia Rück, Simone Winkelmann und Annette Schadt (von links). Bild: Thomas Seifert

Schöneck – Viele Jahre nachdem die letzte Gemeindeschwester in den Ruhestand gegangen ist, bekommt Schöneck im evangelischen Gemeindehaus in Büdesheim wieder eine Diakoniestation, betrieben von der Martin-Luther-Stiftung Hanau, die keine fünf Minuten zu Fuß entfernt seit über zehn Jahren ein Altenhilfezentrum unterhält. Stiftung, Kirchengemeinde und politische Gemeinde kooperieren bei dem Projekt, das Bürgermeisterin Conny Rück bei der Vorstellung als Gewinn für alle Beteiligten bezeichnete.

Pfarrer Kaarlo Friedrich als Hausherr sprach von einer „Wiederauferstehung“ der Diakonie am Ort, was er sehr begrüße und ganz im Sinne aktiver Nächstenliebe sei. Der Dienst am Nächsten sei eine „Kernaufgabe der Kirche“ und die Andreasgemeinde könne nur davon profitieren, dass unter dem Dach des Gemeindehauses dieser Service angeboten werde. Er sei gespannt auf die Zusammenarbeit und freue sich auf eine gedeihliche Entwicklung mit der Perspektive auf weitere gemeinsame Projekte.

Simone Winkelmann vom Kirchenvorstand fügte hinzu, das Gemeindehaus werde durch die Diakoniestation nun mit mehr Leben gefüllt und könne zu einem wichtigen Anlaufpunkt für die ältere Generation nicht nur im Ortsteil Büdesheim werden. Denn gerade in der häuslichen Pflege kämen Menschen schnell an ihre Grenzen und bräuchten Unterstützung. Bürgermeisterin Conny Rück betonte, schon mit der Ansiedlung des Altenhilfezentrums der Martin-Luther-Stiftung habe die Gemeinde eine Institution bekommen, die nicht mehr wegzudenken sei. Es habe etwas gedauert, weil vor vier bis fünf Jahren die Zeit für ein Projekt Diakoniestation noch nicht reif gewesen sei. Nun werde die stationäre Pflege durch eine ambulante Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen ergänzt und eine Lücke in der Versorgung endlich geschlossen.

„Ich freue mich sehr, dass die Gespräche der drei Kooperationspartner zu einem guten Ende gekommen sind und der Startschuss für das Projekt jetzt erfolgt ist“, betonte die Rathauschefin, die – auch durch die Räumlichkeiten bedingt – sich eine stufenweise Ausweitung des Angebots der Martin-Luther-Stiftung vorstellen kann. „Wir müssen bei den Zukunftsplanungen auf alle Generationen schauen. So ist der Bau von Kindergärten genauso im Auge zu behalten wie die Versorgung der Senioren“, schloss die Rathauschefin.

Der Vorsitzende des Stiftungsvorstands Thorsten Hitzel stimmte Rück zu. Nicht nur allein die Räumlichkeiten, auch das Gelände rund um das Evangelische Gemeindehaus lade geradezu ein, sich Gedanken über weitergehende Angebote und Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde zu machen. Man plane ein „organisches Wachstum“ am Standort und werde genau verfolgen, wie sich das Angebot entwickele und welche zusätzlichen Dienste noch implementiert werden könnten.

Sabine Thomas, die Leiterin der Diakoniestation, berichtete von einer „sehr guten Kooperation mit der Kirchengemeinde“. Man werde klein anfangen, habe aber bereits die ersten Anfragen auch aus einem anderen Ortsteil und einer Nachbargemeinde. Thomas betonte: „Ich möchte mit der Kirchengemeinde zusammen eine Diakoniestation aufbauen, die die Erwartungen der Menschen an so eine Einrichtung erfüllt. Dazu gehören Pflege in verschiedenen Facetten, aber auch andere niederschwellige Angebote der Betreuung und Entlastung. Wir könnten uns langfristig zum Beispiel eine Tagesbetreuung für Senioren vorstellen oder einen Mahlzeitendienst. Die Räumlichkeiten geben das her.“

Die Leiterin der Diakoniestation in Hanau, Annette Schadt, fügte hinzu, bei Bedarf werde Sabine Thomas von der Zentrale bei ihren Aufgaben unterstützt, damit kein Hilfesuchender abgewiesen werden muss.

Die Sprechzeiten in der Diakoniestation im Evangelischen Gemeindezentrum in Büdesheim in der Kirchgasse 2 sind am Montag, Dienstag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr. Ansprechpartnerin ist Sabine Thomas, bei der unter z 06187 9051-222 auch Termine gebucht werden können.

Das Einzugsgebiet umfasst zunächst neben Büdesheim auch Oberdorfelden, Niederdorfelden sowie die Nidderauer Stadtteile Windecken und Heldenbergen.
tse