Engelhard will ein Zeichen setzen 100 000 Euro für die Ukraine

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev (Mitte) im Gespräch mit den Geschäftsführern Oliver und Richard Engelhard (rechts). Bild: patrick scheiber

Niederdorfelden – Es ist eine der größten Einzelspenden in der 152-jährigen Geschichte von Engelhard Arzneimittel. Der Hersteller des international bekannten Hustensafts Prospan lässt der Olena-Selenska-Stiftung, die von der First Lady der Ukraine gegründet wurde, 100 000 Euro zukommen. Damit sollen vor allem Hilfsprojekte für Kinder und Familien unterstützt werden. Die Spende wurde vom ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev entgegengenommen, der zu diesem Anlass aus Berlin angereist war.

Auf einem Empfang für den Botschafter im Engelhard-Hauptquartier unterstrich Geschäftsführer Richard Engelhard in seiner Begrüßungsrede vor Mitarbeitern, Gästen aus der Branche und Politik sowie Pressevertretern, die Solidarität des gesamten Unternehmens mit der Ukraine. „Es gibt Tage und Ereignisse, die bleiben im Gedächtnis. Dazu zählt auch der 24. Februar 2022“, sagte er. Der Geschäftsführer verurteilte den Angriffskrieg Russlands scharf und machte deutlich, dass es für alle freien und demokratischen Länder klare Aufgabe und Verpflichtung sei, die Ukraine mit allen verfügbaren Mitteln zu unterstützen und den russischen Aggressor aus dem Land zu vertreiben.

„Dieser Angriffskrieg hat Auswirkungen auf Europa und die ganze Welt. Wir dürfen nicht nachlassen, den Widerstand zu unterstützen. Auch die Wirtschaft darf nicht tatenlos zusehen und sollte nach ihren Möglichkeiten helfen“, betonte Richard Engelhard. Dazu gehöre auch humanitäre Hilfe. „Wir hoffen, dass die Spende ein wenig helfen kann und dass andere Unternehmen unserem Beispiel folgen werden“, sagte Engelhard.

In seiner Ansprache bedankte sich Botschafter Oleksii Makeiev für die Hilfsbereitschaft und Unterstützung. „Ich habe mich auch über Ihre klare Sprache gefreut. Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Makeiev. Die Unterstützung aus Deutschland sei aber weiterhin groß, freute er sich.

Der Botschafter beschrieb die schwierige Situation für Kinder in seinem Heimatland. „Es gibt Zweitklässler, die noch nie in der Schule waren.“ Statt in die Schule gingen sie in U-Bahn-Stationen, um vor Bombenangriffen geschützt zu sein. Mit dem gespendeten Geld sollen unter anderem Heizgeräte, Generatoren, IT-Ausrüstung und viele andere nützliche Dinge gekauft werden. Die Olena-Selenska-Stiftung stehe in Kontakt mit den Familien und wisse genau, was gebraucht wird. „Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass die Kinder alles haben, was sie brauchen“, versprach Makeiev.

Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete er, dass deutsche Unternehmen regelmäßig hohe Summen für Hilfsprojekte in der Ukraine spenden. „Mein Wunsch wäre es, dass sie sich weiter für den ukrainischen Markt öffnen und dass Deutschland eine Führungsrolle beim Wiederaufbau unseres Landes übernimmt.“ Neben der Geldspende hatte Engelhard bereits 5000 Arzneimittel als Winterhilfe in die Ukraine verschickt. Das Pharmaunternehmen arbeitet nach eigenen Angabe seit vielen Jahren mit einem vor Ort ansässigen ukrainischen Vertriebsunternehmen zusammen, das unter anderem die Marke Prospan in dem osteuropäischen Land vertreibt.
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