Festwochenende in Oberdorfelden am 10. und 11. September Nach 20 Jahren wieder Kerb

Der Kerbbaum kann kommen: Unter Einsatz von schwerem Gerät haben die Helfer vor wenigen Tagen am Sportplatz ein Loch gegraben.

Schöneck – 16 Kerbburschen wollen die Kerb in Oberdorfelden wieder zum Leben erwecken. Mehr als 20 Jahre ist es her, dass das Fest zuletzt gefeiert wurde. „Uns ist es wichtig, das Brauchtum weiterzutragen“, erklärt Ortsvorsteher Sascha Brey stellvertretend für die neu gegründete Interessengemeinschaft (IG) Klaa Dorfeller Kerb. Am Sportplatz werden bereits erste Vorbereitungen für das Festwochenende am 10. und 11. September getroffen.

Mit Maschineneinsatz wurde auf der Rasenfläche am Sportplatz ein Loch gebohrt. „Dort soll im September der Kerbbaum stehen“, sagt Brey. Er ist einer der 16 Kerbburschen, die die Tradition im Ort weiterführen möchten. „Kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir den Plan gefasst, das Fest wiederzubeleben und einen Stammtisch initiiert. Unserem Aufruf sind auf Anhieb 20 Leute gefolgt“, berichtet Brey begeistert. Das Infektionsgeschehen habe den Kerbburschen dann leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

In diesem Jahr soll sie aber nun endlich stattfinden: die Klaa Dorfeller Kerb. Mit dabei: altgediente Kerbburschen mit Erfahrung und junge Männer, die noch „angelernt“ werden müssen. „Wir sind natürlich auch schon gefragt worden, warum es keine Kerbmädchen gibt“, so Brey. Im ersten Schritt gehe es darum, das Brauchtum so zu präsentieren, wie es anno dazumal weitergegeben wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt könne man sich durchaus vorstellen, auch Frauen in die Gemeinschaft aufzunehmen.

Am Festwochenende soll es dann auch nach alter Tradition ablaufen. Zunächst wird die alte Kerb wieder ausgegraben (verbuddelte Bierkästen, Anm. der Red.). Dann wird eine Kerb-Lies gebastelt, die auf dem geschmückten Baum zum Sportplatz getragen wird. Dort wird ein Zelt mit Platz für 200 Leute aufgestellt.

„Es gibt Essen und Trinken und ein DJ wird auflegen“, sagt Brey. Der Festsonntag beginnt mit einem Gottesdienst. Anschließend wird die Kerb-Lies verbrannt und die Kerb „beerdigt“. Das große Ziel der Aktion: die Dorfgemeinschaft stärken.

Eine alte Kerbtradtion muss allerdings noch warten, bis sie wiederbelebt wird. „Der Kerbbär wird in diesem Jahr nicht durch den Ort ziehen“, sagt Brey. Früher sind die Kerbburschen am Kerbmontag mit dem „wilden Tier“ von Haus zu Haus gezogen und haben kleine Getränke, Essens- und Geldspenden entgegengenommen. Als Dankeschön hat der Bär ein „Tänzchen“ aufgeführt. „Leider wäre es zu teuer geworden, ein richtiges Kostüm zu besorgen“, erklärt der Alt-Kerbbursche. Wenn die Einnahmen stimmen, könnte das vielleicht 2023 umgesetzt werden.

Die Gemeinde Schöneck unterstützt die Kerb in diesem Jahr mit 1000 Euro. „Die Idee ist, dass die Vereine zukünftig die Ausrichtung übernehmen. Die IG will nur den Anstoß geben“, betont der Ortsvorsteher. „Zum Glück gibt es zahreiche Unterstützer aus dem Ort, die bereit sind, beispielsweise Dienste beim Getränkeausschank zu übernehmen“, so Brey.

Wer bei der Durchführung der Kerb helfen möchte, ist willkommen. Kontakt zur IG Klaa Dorfeller Kerb per E-Mail unter klaadorfellerkerb@ gmx.de.
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