Doch es ist nicht das einzige Jubiläum, das die beiden begangen haben, denn Elfriede Götz feierte am 12. April ihren neunzigsten Geburtstag. Neben Nachbarn, Freunden und Familie gratulierten die beiden Stadträtinnen Bärbel Horn und Elisabeth Ball und überreichen Urkunden des Bürgermeisters, des Landrats und des hessischen Ministerpräsidenten.
Es war eine glückliche Fügung, die Elfriede und Elmar Götz zusammenbrachte. Die Wirren der Nachkriegszeit hatten Elfriede aus dem Sudetenland zunächst nach Dillingen geführt. Dort machte sie ihr Abitur und wollte Medizin studieren, das scheiterte an der Finanzierung. So bewarb sie sich als Krankenschwester in Stuttgart. Elmar Götz startete sein Ingenieurstudium an der Technischen Universität Stuttgart.
„Wohnraum war knapp und teuer, aber durch Zufall konnte ich ein Zimmer im Kolpinghaus beziehen“, erzählte er. Auch seine spätere Frau Elfriede kam dort zeitweise unter. Wie die beiden sich dann getroffen haben, berichtete Elfriede Götz: „Naja, Elmar wurde krank und wir wohnten ja nebenan.“ Nach seinem Studium zog das Paar nach Berlin, wo er eine Stelle in der neu geschaffenen Forschungsabteilung der Allgemeinen-Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) antrat, während Elfriede weiter als Krankenschwester arbeitete.
Dann sprach Nikita Sergejewitsch Chruschtschow auf der 15. UNO-Vollversammlung in New York. „Das hat viele Firmen aus Berlin vertrieben“, erzählt Elmar Götz, so auch seine Firma. Zufällig las er in einer Heusenstammer Stadtpost den Artikel „Neubaugebiet in Rembrücken.“ „Und so sind wir schließlich nach Hessen gekommen“, sagt der Jubelbräutigam. Elmar und Elfriede Götz sind seither in der Schlossstadt sehr aktiv in das Vereinsleben und die Politik eingebunden.
Das Geheimnis ihrer Beziehung verraten sie dann auch: „Den Partner sehr ernst nehmen, in allem was er macht, und viel gegenseitiger Respekt.