Helmut Heinzmann führt Gruppe durch das historische Eichen

Groß war das Interesse an einer Führung durch Eichen. Dabei bekamen die Teilnehmer so manche Anekdote von Helmut Heinzmann erzählt. Bild: pm

Nidderau – An einem sonnigen Vormittag haben sich mehr als 50 Interessierte zu einem historischen Rundgang durch Eichen zusammengefunden. Auf Initiative des ältesten Vereinsmitglieds des OGV Eichen, Helmut Heinzmann, berichtete dieser über die in den vergangenen 90 Jahren gesammelten Anekdoten und Geschichten in Eichen.

Vom Lindenplatz, früher der Ortsrand, aus ging es über die Wehrstraße in Richtung alten Ortskern. Bereits an der Raiffeisenbank staunten die Besucher, dass dort, wo jetzt die Kreisstraße verläuft, früher drei Häuschen standen, in denen mehrere Familien unter einem Dach wohnten. Daneben befanden sich die Schmiede und der Stellmacher sowie mehrere große landwirtschaftliche Betriebe. Es folgte die Kleine Gasse mit dem bereits im Jahr 1871 gepflanzten Eichbaum. Diese Gasse war Heimat von vielen kleinen und mittleren Bauern, kleinen Geschäftchen, einem Bäcker, der Milchannahme, Baugeschäften und Besitzern von der Dreschmaschine und von Mähdreschern, in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts eine echte Seltenheit.

Auch die Obergasse war in den vergangenen 70 Jahren von mittelständischen Betrieben geprägt. Neben den Landwirten und Arbeitern hatten da ein Getränkevertrieb, das Kino, Kohlenhandlung, Metzger, Elektroinstallateure und Gemüsebauern ihre Heimat. Viele bedauerten, dass neben den Gaststätten auch die Grundversorgung des täglichen Lebens in einer Gemeinde mit über 2000 Einwohnern nicht mehr vollumfänglich gewährleistet sei. Der 90-jährige Heinzmann ging vor den Anwesenden auch auf die alten Uz- beziehungsweise Rufnamen der Besitzer ein. „Wanne-Hannesse“, „Dürres“, „Metzger Fritzi“, „Ecke Schanns“, sind nur einige, die die interessierten Zuhörer begeisterten. Nach über zwei Stunden bedankten sich die Anwesenden bei Heinzmann für dessen angenehme Zeitreise durch drei Generationen.

Um diese alten Geschichten und Erfahrungen auch weiterhin der jüngeren Generation näher zu bringen, planen der OGV Eichen und Werner Brodt am 16. September ab 14 Uhr einen weiteren Rundgang: „Durch alte Hofreiten“, da werden auch alte hessische Apfelsorten vorgestellt.  
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