Begegnungscafé für Geflüchtete jeden dritten Mittwoch im Monat Chance, Kontakte zu knüpfen

Die Organisatoren und Besucher des ersten Begegnungscafés am Katharina-von-Bora-Haus.

Langenselbold – Der Erfolg gibt den Veranstaltern recht: Es war richtig, das Begegnungscafé in Langenselbold ins Leben zu rufen. Die evangelische Kirchengemeinde, der Helferkreis und die Initiative „Hand-in-Hand-helfen Langenselbold“ hatten zu einem ersten Treffen in das Katharina-von-Bora-Haus eingeladen.

Aus Kirchengemeinde und Helferkreis unterstützten ehrenamtlich Margot Knack-stedt, Niklas Riewe, Marcel und Daniel Mucha sowie das Ehepaar Bettina und Jürgen Schonlau. Simone Mucha und Rebecca Jezierski, die über ihr Engagement in der Kleiderkammer viele Kontakte geknüpft hat, begrüßten mit weiteren Selboldern die Gäste. Auch Pfarrer Rainer Seitz, Diakoniepfarrerin Ute Engel sowie Supervisorin Sarah Schmidt, Corinne Stuttmann und Timo Kreßlein von der Stadtverwaltung fanden sich am Gemeindezentrum der evangelischen Kirche ein.

Dem Angebot zur Begegnung gefolgt waren etwa 50 Geflüchtete und Menschen aus der Stadt und näheren Umgebung, die das Gespräch suchten und eventuell Hilfe anbieten konnten. Gekommen waren viele Frauen und Kinder aus der Ukraine, aber nicht nur. „Das Begegnungscafé ist offen für alle Menschen, die sich Austausch wünschen, für alle Geflüchteten, für Helfer und Unterstützer. Vernetzung und Austausch, das hat heute gut geklappt“, zeigte sich Christine Hohmann, Mitglied im Kirchenvorstand, sehr zufrieden mit der Premiere.

Die Verständigung erfolgte entweder auf Englisch oder meist mithilfe des Google-Übersetzers. Nicht nur die Kinder, auch die Mütter beginnen, Deutsch zu lernen. Viele grüßen und verabschieden sich inzwischen auf Deutsch. Für komplexere Sachverhalte hilft Lena Meier als Übersetzerin.

Kleine und große Probleme kamen an diesem Nachmittag zur Sprache. So ist beispielsweise eine Gehörlose unter den Ukrainerinnen, die inzwischen eine Wohnung bezogen hat. Wo es aber nun weitere Ansprechpartner gibt, ist eine Frage, die den Helferkreis beschäftigt.

In der Turnhalle der Gesamtschule sind noch Geflüchtete untergebracht, weshalb die Wohnungsfrage für Geflüchtete und Helfer derzeit an erster Stelle steht. Erst wenn die Familien mit einer Adresse gemeldet sind, können die Kinder Schule oder Kita besuchen. „Wir würden den Kindern, die zurzeit noch in der Halle untergebracht sind, gerne mehr Angebote machen. Aber das schaffen wir als Ehrenamtliche nicht. Wir sind ja größtenteils noch berufstätig“, berichtete Hohmann. Einmal pro Woche ist die evangelische Jugendarbeiterin Jutta Reinstädt mit Aktionen vor Ort. Stefanie Müller, die als Beauftragte der Kirchengemeinde den Helferkreis koordiniert, fügte hinzu: „Wir haben Räder und Roller zur Verfügung gestellt. Die Kinder bewegen sich viel draußen.“

Auf der Wiese am evangelischen Gemeindehaus war schnell eine sehr entspannte und lockere Atmosphäre entstanden: Die Kinder spielten und tobten, die Mütter konnten sich in Ruhe austauschen, man lernte sich kennen. Die Rückmeldungen der Besucher waren sehr positiv, die Menschen fühlten sich wohl. Das Begegnungscafé soll nun einmal im Monat, jeweils am dritten Mittwoch stattfinden. upo