LIONS-BASAR Interesse an gebrauchten E-Bikes wächst Mehr als 600 Fahrräder im Angebot

An der Servicestation ist Feintuning angesagt. Bild: Scholze

Offenbach – Es ist eine der nachhaltigsten Veranstaltungen in der Stadt: Seit 15 Jahren bietet der Lions Club Offenbach Rhein-Main mit seinem Fahrradbasar nicht nur die Möglichkeit, günstig ein neues Rad zu erwerben. Der Club unterstützt mit der Aktion auch den in Zeiten der Klimaprobleme so wichtigen Verkehr auf zwei Rädern.

So waren auch dieses Jahr die Hallen, die die Messe Offenbach regelmäßig für den Basar zur Verfügung stellt, von Beginn an mit Kaufinteressenten gut gefüllt. In bunter Mischung fügte sich Rad an Rad, manche Ecke wurde zum Fachsimpeln genutzt, mehrere Servicestationen boten Unterstützung.

Dabei konnte der Basar an frühere Erfolge anknüpfen und 600 Fortbewegungsmittel aus der Welt des Zweirads anbieten. Verkäufer hatten bereits die frühen Morgenstunden genutzt, ihre Räder abzugeben; mancher, weil er zu viele der guten Stücke aufbewahrt, andere, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fahren können, wieder andere, die mit einem neuen Angebot auf dem Markt liebäugeln.

Viele der Tourenräder, Citybikes und Mountainbikes erwiesen sich bei genauem Hinsehen als fast neuwertig, ältere als immer noch gut erhalten. Die Preise lagen bei 50 Euro für ein einfaches Rad, für die besten E-Bikes waren dagegen mehr als 2000 Euro fällig. Nett anzusehen die Kinderabteilung mit Mini-Bikes im Biene-Maja- oder Harry-Potter-Look. Abgerundet wurde das Angebot mit Fahrradanhängern und Besonderheiten wie einem schicken Tandem in hellem Blau.
 scho

Fortsetzung auf Seite 4

Den Elektrobikes, die laut Organisatoren vermehrt zum Verkauf stehen, war ein abgesperrter Bereich gewidmet, der trotz der hochpreisigen Stücke reichlich Kaufwillige anzog. „Es ist durch die Anbauteile ein bisschen aufwendiger, aber wir bieten auch die Möglichkeit zu Probefahrten“, teilte Lions-Vorstandsmitglied Peter Ober mit.

Der Verkauf, der um 12.30 Uhr startete, lag wie immer komplett in der Hand der Mitglieder. Mit großem Aufwand hatte der Club die Annahme organisiert, die Aufsicht in den Hallen, den Service und den Kaufabschluss. Erneut engagierten sich zahlreiche junge Leute aus dem Kreis der Mitglieder. Etwa Fabian Ober, der seit seinem Informatik-Abitur dem Basar zum Sprung in die digitale Welt verhilft. „Ich kenne die Veranstaltung, seit ich Kind war, und wollte etwas gegen den hohen Papieraufwand tun“, erzählte er.

Inzwischen stellt er dem Club sein Abi-Projekt zur Verfügung, eine App, mit der sich die Organisation abwickeln lässt. Damit kann der Anbieter nicht nur online herausfinden, ob sein Rad verkauft wurde; mittels QR-Code ist es auch möglich, Infos zu jedem Rad abzurufen.

Selbst die Bezahlung funktioniert via App, „wir sind deutlich schneller geworden“, stellte Ober fest. Neu ist eine Statistikfunktion, mit der alle Vorgänge auf einen Blick einzusehen sind, geplant ist eine Online-Bezahlfunktion.

Nicht nur der digitale Service, auch die Möglichkeiten an Ort und Stelle beeindruckten. Sicherheit vor dem Kauf bot eine eigens aufgebaute Teststrecke, auf der potenzielle Käufer Runde um Runde drehten. An einer Servicestation widmete sich ein Team den Einstellungen, hielt nach lockeren Schrauben Ausschau oder blies noch mal Luft in die Reifen.

Diese Möglichkeit nutzten etwa Bonyad und Nizwa, die sich in das Tandem verguckt hatten. „Schon super cool“, bilanzierten beide nach der Testfahrt. Indes sollte am Ende der Preis den Traum künftiger Ausfahrten zerschlagen. Fündig wurde dagegen Andrea Timm, die sogleich nach Hause radeln konnte. „Ich habe ein Rad genau für meine Größe gefunden, der Lenker lässt sich mit einem Griff einstellen, und der Sattel ist richtig bequem“, freute sie sich.

Wie jedes Jahr fließt der Erlös aus dem Offenbacher Fahrradbasar in soziale Projekte der Lions. Ein Teil des Gelds aus der Aufnahmepauschale und dem Verkaufsanteil geht diesmal an die Aktion „Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung“ am Ketteler-Krankenhaus. Über weitere finanzielle Unterstützungen wird noch entschieden.  scho