Egelsbacher Kerb 2018 Kerbborsche halten die Tradition hoch

Wie von starker Hand gezogen erhob sich der von der Seilwinde gezogene Kerbbaum in die Senkrechte. Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Die Gemeinde Egelsbach gehört noch zu den wenigen Kommunen in der Region, in der die Kerb – also die Kirchweih – noch in alter Tradition gefeiert wird. Wenngleich es dabei heute weniger um die Kirche im Dorf, sondern mehr um das Feiern geht, so ist bei diesem Fest die lange Tradition dennoch stets präsent.

Die Elschbächer Kerb ist weit über die Grenzen dem Gemeinde hinaus bekannt, sogar die viel größere Stadt Langen blickt in dieser Hinsicht etwas neidvoll gen Süden. Am vergangenen Wochenende wurde denn auch wieder im Klammernschnitzerdorf gefeiert – und das Fest ging erst am Dienstagabend zu Ende. Im Mittelpunkt der Kerb – nicht nur in Egelsbach – stehen die Kerbborsche und hier findet sich in Elschbach immer wieder eine größere Anzahl von jungen Männern, die ihre Kerb in guter Tradition fortführen. Diesmal waren es 17 junge Burschen, die im vergangenen Jahr, nach dem Erhalt der Kerbfahne, mit dem Einsammeln der Kerbbäumchen ihren ersten Akt für die 2018er-Kerb vollbracht hatten. Am 1. Mai gab es dann das traditionelle Treffen, ab dann begannen auch die Vorbereitungen. Denn mit der Begleitung des Kerbbaumes auf seinem Weg durch den Ort bis zum Kerbplatz neben dem Bürgerhaus ist es nicht getan. In Elschbach gestalten die Kerbborsche ein richtiges Programm, Höhepunkt ist hier die Show am Samstagabend.

Festzug mit Kerbbaum

Die stand diesmal unter dem Motto „Hangover Elschbach Edition“, da wurden buchstäblich die Hosen runtergelassen. Leider immer noch im eigens aufgestellten Festzelt neben dem Bürgerhaus und (noch) nicht im Eigenheim Saalbau, wie im vergangenen Jahr schon mal erhofft. Den Festzug mit Kerbbaum von der Karl-Nahrgang-Straße durch das Brühl, vorbei am Bahnhof, wurde wieder vom Spielmannszug der SG Egelsbach angeführt und von weiteren Gruppen begleitet. Die Altkerbborsche saßen im Planwagen, der von zwei Haflingern gezogen wurde, andere strampelten mit einem Multipedale hinterher. Der Kerbjahrgang 98 leistete sich sogar eine Monsterlimousine. Mit dabei auch noch ein Jubiläumswagen zu Ehren von „Friedas Kerwetreff“, den es nun schon seit 20 Jahren gibt. Unermüdlich schwangen Ludwig Schmiedler und Marius Papendiek im Wechsel die Kerbfahne, während Jakob Frey und Marco Henke-Scholz die Kerbbobb „Ramsi Hartmann“ bewachten.

Kerbbosche machen Show im Festzelt

Rund um die Kerbwiese warteten schon viele Egelsbacher, um das Baumstellen zu verfolgen. Mit Leichtigkeit hoben die 17 Kerbborsche den Baum vom Wagen auf die Wiese, wo der Kerbbaum noch mit dem traditionellen Kranz geschmückt wurde. Alles Weitere lag dann in den bewährten Händen der Mitarbeiter des Bauhofes – und der Seilwinde am großen Traktor. „Kerbborsch, stellt den Baum“, forderten immer wieder die Kerbborsche des vergangenen Jahres. Auf ein Zeichen erhob sich dann der Baum, wie von Geisterhand gezogen in die Senkrechte. Dann wurde noch einmal die Kerbfahne geschwungen und der Ruf „Der Baum steht, wie ihr seht“, über den Kerbplatz. Am Abend folgte dann die Show der Kerborsche im Festzelt, die mit einem Tanz der Borsche mit ihren Müttern eröffnet wurde. Eine besondere Herausforderung war dies für Andrea Rauth, denn sie hatte mit Mike und Marco gleich zwei junge Männer an den Händen – und war doppelt stolz.

Mehr Eindrücke von der Egelsbacher Kerb gibt es in der StadtPost-Bildergalerie.