Heimat- und Geschichtsverein sucht dringend Nachwuchs / Auftritt in sozialen Medien geplant Publikum via Instagram ins Museum locken

Engagieren sich für den HGV (vorne, von links): der stellvertretende Vorsitzende Peter Jakoby, Beisitzerin Ute Goedecke-Friedrich und die Jubilare Eva und Karl Rebell sowie (hinten, von links) Beisitzer Sascha Dreiner, Beisitzerin Irene Wilhelm, Schatzmeisterin Gertrude Sietzy und Vorsitzender Roland Krebs. Bild: clb

Heusenstamm – Der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) setzt sich seit 75 Jahren für Heusenstamm ein. Doch wie bei vielen Vereinen fehlt der Nachwuchs. Den möchte der Vorsitzende Roland Krebs nun mit neuen Wegen gewinnen.

„Die meisten unserer aktiven Mitglieder sind um die 80 Jahre alt“, sagt Krebs.  Sie organisierten unter anderem die Ausstellungen im Museum, nehmen Exponate entgegen, und kümmern sich um den Bestand. „Die dafür verantwortliche Gruppe besteht derzeit aus vier Leuten“, sagt Krebs. 30 Jahren ist er Mitglied beim HGV, seit 2004 Vorsitzender. Die Aufsicht über die Räume an der Eckgasse laste ebenfalls auf wenigen Schultern. Nur rund 20 der etwa 281 Vereinsmitglieder würden sich derzeit aktiv engagieren, sagt der Vorsitzende.

Erste Konsequenzen hat der Verein bereits gezogen. „Wir haben noch eine Ausstellung über den Maler Josef Heinrich Winter geplant. Diese wird die Letzte sein, die wir selbst organisieren“, kündigt Krebs an. Zu aufwendig seien die Aufgaben für die wenigen Aktiven. Der erste Stock an der Eckgasse werden jedoch nicht leer bleiben. „Die Dauerausstellungen bleiben weiter geöffnet.“ Heusenstammer, die eine private Ausstellung anbieten möchten, könnten sich jederzeit an den HGV wenden.

Ein weiteres Manko: Mit dem Bildarchiv ist derzeit eine der wichtigsten Aufgaben im Verein unbesetzt. Nach dem Tod von Horst Graf ist die Stelle vakant. Dabei seien die Aufgaben durchaus zu bewältigen, sagt Krebs. So müsse der Archivar unter anderem Bilder und Dokumente digitalisieren. „Das geht von zu Hause aus und es herrscht dabei auch kein Zeitdruck.“ Wem die technischen Geräte fehlten, den unterstütze der HGV.

Menschen unterhalb des Rentenalters zu begeistern, sei schwierig, sagt Krebs. „Das Heimatgefühl lässt nach“, hat Krebs beobachtet. Ein Interesse an der Stadthistorie sei aber unerlässlich, um sich im HGV zu engagieren. In Anbetracht des Altersdurchschnitts sei jedoch klar: „Wir müssen den Verein verjüngen.“ Die Hoffnung ruht dabei auch auf den sozialen Medien. Der Verein müsse mit der Zeit gehen und sich auch dort präsentieren. Mit welchen Inhalten der HGV auf den Plattformen wie Facebook und Instagram künftig auftritt, sei noch nicht entschieden, sagt Krebs, klar sei aber, dass die Beiträge Lust auf einen Besuch im Museum machen müssten.

Immerhin: Bei der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung wurde mit Sascha Dreiner ein jüngeres Mitglied in den Vorstand gewählt. Daneben wurden Roland Krebs als Vorsitzender sowie dessen Stellvertreter Peter Jakoby, Schriftführer Michael Feiler, Schatzmeisterin Gertrude Sietzy und die Beisitzer Irene Wilhelm als Vertreterin der Naturengel, Ute Goedecke-Friedrich und Claudia Bechthold in ihrem Amt bestätigt.

Zudem hat der Verein Karl Rebell für 70 Jahre, seine Frau Eva für 65 Jahre Treue geehrt. 50 Jahre im Verein sind Anita Wöhl, Altbürgermeister Josef Eckstein und Dr. Rolf Bollinger. Seit 25 Jahren Mitglieder sind Hannelore Hoffend, Ditrun Zeller und Hans-Peter Löw.

Entschuldigt waren die Jubilare Thomas Klose und Lothar Fella, die beide auf 50 Jahre im HGV zurückblicken können.

Infos auf: hgv-heusenstamm de.
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