Eltern renovieren Hütte der Waldkobolde So schön wie ein Schwedenhaus

Lagebesprechung der Elternvertreterin Patricia Schmidt mit den rührigen Eltern. Wie können weitere Fortschritte für die Waldkobolde erreicht werden?

Ober-Roden – Die rührige Elternschaft der Waldkobolde, der Waldkindergartengruppe der Kita an der Rodau, hat die frühere Küchenhütte der Freizeitanlage im Schillerwäldchen aufgefrischt. Sie strahlt dem Spaziergänger nun wie ein Schwedenhaus in lichtem Blau und ab dem nächsten Arbeitseinsatz auch mit elfenbeinfarben abgesetzten Fenstern entgegen. Der Treff ist nicht wiederzuerkennen nach dem zuletzt doch extrem verschmutzten, bekritzelten und verschandelten Äußeren.

Der wichtigste Grund für die Aktion ist nicht die Schönheit, sondern die Hoffnung, dass die frische Farbe auch eine frische Betrachtung des Gebäudes und der ganzen Anlage bewirkt: Dass es als ein schönes und schützenswertes Heim und ein gepflegtes Spielgelände für Kinder betrachtet wird und nicht als heruntergekommener Schuppen. Das Projekt-Team, das sich vor zwei Jahren gegründet hat, möchte das Häuschen schöner und vor allem sicherer machen. „Wir haben leider fortwährend Probleme mit Vandalismus, Dreck, Scherben, Kot und vielem mehr“, bedauert Elternvertreterin Patricia Schmidt. Die Stadt versuche zu helfen, indem sie ihre Reinigungstruppe Montag morgens als erstes zum Schillerwald schicke. Danach sei dann zumindest der grobe Wochenend-Müll beseitigt.

Finanziert aus einer Spende, genehmigt von der Stadt, durchgeführt von engagierten Eltern wurde an mehreren Wochenenden grundiert, gestrichen. Demnächst wird noch nachgearbeitet. Dabei gab’s intensive Gespräche, wie Haus und Gelände wohl weiter sicherer gemacht werden könnten.

Die Kinder nutzen es nicht als festen Gruppenraum, sondern als Materiallager und bei schlechtem Wetter als Unterstand. Nur bei starkem Sturm oder schweren Gewittern weichen sie in die Kita an der Rodau aus – „Und einmal, als das Thermometer eine kurze Zeit lang minus 18 Grad zeigte!“ Ansonsten werden sie mit dem „Waldbus“ nachmittags zur Kita zurückgebracht, die für die längere Betreuung zuständig ist. „Wir hatten das große Glück, dass wir uns mit Ausnahme der ersten Lockdown-Wochen die gesamte Zeit hier im Wald weiter treffen durften. Das war ein großer Vorzug gegenüber den Kindern in den geschlossenen Kitas“, freut sich Patricia Schmidt

„Wir sind sehr gespannt, wie unsere Kinder dreinschauen werden, wenn wir sie hier morgens um halb neun Uhr abliefern“, freut sich Patricia Schmidt schon. Bislang waren die Kinder meist beteiligt gewesen an Arbeitseinsätzen, doch diesmal war es eine reine Elternaktion und die Überraschung sollte groß sein.

„Wir sollten unser Netzwerk nutzen und Eltern hierher einladen, um zu diskutieren, was wir noch schaffen und für was wir die Hütte noch nutzen können“, schlägt der Arbeitstrupp vor. Demnächst werden noch große Schilder darauf hinweisen, dass hier Kinder spielen. Vielleicht hat jemand noch weiteres Material übrig oder kann sich vorstellen, an den anderen verschmierten und besprühten Hütten, die jetzt ein übles Pendant zum frischen Blau darstellen, mit Hand anzulegen.

Von Christine Ziesecke