Wasserrohrschaden vermasselt den Saisonstart Freibad im Riedbad öffnet erst im August

Freibad-Fans gucken im Riedbad bis Ende Juli in die Röhre: Schäden an einer Wasserleitung vermasseln den Saisonstart. Aber BBF-Aufsichtsratsmitglied Martin Gerhardt (links) und Geschäftsführer Frank Müller sind froh, dass der Defekt frühzeitig entdeckt wurde. Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – Ein Sonnenbad auf der Liegewiese nehmen und danach ins kühle Nass hüpfen – für Freibad-Fans ein Hochgenuss. Während die Frankfurter Freibäder seit vergangenem Wochenende geöffnet haben, müssen sich die Besucher des Riedbads in Enkheim noch rund zwei Monate gedulden, bis sie wieder in den Außenbecken ihre Bahnen ziehen können. Der Grund dafür sind Schäden an einer Wasserversorgungsleitung.

Eigentlich sollte der Startschuss für die Freibadsaison im Riedbad schon beim Sports and Fun Day am 28. April fallen. Doch als die Bäderbetriebe Frankfurt (BBF) bei Instandsetzungsarbeiten eines Wasserrohrs die Gelegenheit nutzten, die trockengelegte Versorgungsleitung mit einer Kamera zu untersuchen, wurde ein weiterer Riss im Rohrinneren der 40 Jahre alten Leitung festgestellt. Besonders heikel: Der Riss befindet sich an einem Rohrabschnitt, der unter dem Schwimmbadgebäude verläuft. „Es besteht die Gefahr einer Unterspülung“, erläutert BBF-Geschäftsführer Frank Müller. Wenn es dazu käme, sei das vergleichbar mit einer einstürzenden Baugrube, warnt der Geschäftsführer.

Für die defekte Wasserleitung wird ein komplett neues Rohr verlegt

Normalerweise könnten solche Wasserrohr-Schäden mit einem Rohr-in-Rohr-System behoben werden, doch da die betroffene Leitung mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern aus PE-Kunststoff bestehe und in ihr ein Druck von 2,5 Bar herrsche, funktioniere diese Sanierungsvariante nicht. „Unsere Lösung ist, dass ein Rohr in einem speziellen Kunststoffschweißverfahren komplett neu verlegt und sozusagen als dauerhafter Bypass um das Gebäude herumgeführt wird“, sagt Müller. Auf das defekte Rohr soll künftig kein Druck mehr gegeben werden. Fachfirmen haben seit dieser Woche mit den Arbeiten begonnen. Rund zwei Monate, bis Ende Juli, wird es laut Müller dauern, bis das Freibad in Betrieb gehen kann – der Zehn-Freunde-Triathlon am 12. August soll wie geplant im Riedbad stattfinden.

BBF schätzt den Schaden auf rund 100.000 Euro

Den Schaden beziffert der Geschäftsführer auf rund 100.000 Euro. „Glücklicherweise sind wir versichert“, sagt er. Schade sei allerdings, dass die Badegäste acht Wochen lang auf Freibadspaß im Riedbad verzichten müssen – die Außenbecken liegen trocken. „Wir hatten überlegt, wenigstens die Liegewiese freizugeben, aber uns war die Gefahr zu groß, dass sich Badegäste in Verbindung mit der Baustelle und den leeren Becken verletzen könnten“, erklärt Müller. Wasserratten können im Riedbad jedoch das Hallenbad nutzen, dort geht der Betrieb auch während der Rohrverlegung weiter.

Besucherzahlen gehen erfahrungsgemäß während der Sommerferien zurück

Der Verlust der Einnahmen durch ausbleibende Freibadbesucher werde sich wahrscheinlich mit den zwangsweise eingesparten Wasser- und Personalkosten für Saisonkräfte finanziell die Waage halten, mutmaßt Müller. Zudem gingen die Besucherzahlen während der anstehenden Sommerferien erfahrungsgemäß ohnehin zurück, da viele Stammbesucher dann im Urlaub wären. „Der größte Verlust ist, dass wir unser schönes Freibad nicht anbieten können“, sagt Müller. Andererseits sei man bei den BBF froh, dass der Schaden frühzeitig entdeckt wurde.

Im kommenden Jahr soll im Riedbad die Allwetterumkleide erneuert werden

Den Badegästen stehen als Alternative beispielsweise das Brentano-, Silo- und Stadionbad zur Verfügung sowie die Freibäder in Hausen, Nieder-Eschbach und Eschersheim. Zu Letzterem möchte die BBF während der Bauphase eine Sonderbus-Aktion von Bergen-Enkheim nach Eschersheim anbieten. Die genauen Termine will die BBF auf ihrer Homepage www.frankfurter-baeder.de bekannt geben. Im kommenden Jahr sind im Riedbad umfangreiche Bauunterhaltungsmaßnahmen geplant. So sollen unter anderem die Beckenköpfe instandgesetzt und die Allwetterumkleide erneuert werden.