Freundeskreis der Neu-Isenburger Stadtbibliothek fordert Positionspapier zum „Dritten Ort“ Ausbau nicht länger hinauszögern

Mitgliederversammlung des Freundeskreises mit (links) dem Vorsitzenden Wolfgang Frehs und (vorne, Mitte) Kulturdezernent Theo Wershoven. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Seit nunmehr zehn Jahren verfolgt der Freundeskreis der Stadtbibliothek Neu-Isenburg Ideen und Konzepte zum Ausbau der Stadtbibliothek als einen zentralen Kultur- und Bildungsort. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Freundeskreises berichtete der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Frehs den Mitgliedern von den Eindrücken einer Reise von Magistrat, Bürgermeister Herbert Hunkel und Kulturdezernent Theo Wershoven in niederländische Bibliotheken. „Dort konnten wir sehen und erleben, wie man mit dem Konzept eines sogenannten Dritten Ortes seit Jahren beste Erfahrungen gemacht habt“, sagte Frehs. Der Begriff „Dritter Ort“ bezeichnet ein Angebot, das einen Ausgleich zu Familie und Beruf bieten soll.

In seinem Vortrag über die Zukunft der Stadtbibliothek Neu-Isenburg referierte Wolfgang Frehs insbesondere über die neueren Entwicklungen und Pläne zur Erweiterung des Baukörpers von Stadtbibliothek und Hugenottenhalle. Einer Studie von Actori, spezieller Beratungsunternehmer im Bereich Kultur und Bildung, zufolge wäre es sinnvoll, zukünftig die Hugenottenhalle mit einem regionalen Veranstaltungsprogramm sowie eine erweiterte Stadtbibliothek in einem Komplex als ein kommunales Kultur- und Bildungszentrum mit vielfältiger Nutzung für alle Menschen in dieser Stadt zu gestalten, so Frehs. Hierzu positionierte sich allen voran Neu-Isenburgs Kulturdezernent Theo Wershoven (CDU), der endlich gezielte Aktivitäten statt endloser Diskussionen forderte. Rückenstärkung gab es auch von den anwesenden Parlamentariern Günther Marx (Grüne) und Thilo Seipel (FDP), allesamt Mitglieder des Freundeskreises der Stadtbibliothek Neu-Isenburg.

Mit diesem politisch zugesicherten Rückhalt forderte der Vorsitzende des Freundeskreises der Stadtbibliothek, Wolfgang Frehs, die anwesenden Politiker dazu auf, eine entsprechende Entscheidung in der Stadtverordnetenversammlung noch in diesem Jahr herbeizuführen. „Wir dürfen nicht weiter Zeit verlieren, wir wollen damit erreichen, dass im nächsten Jahr ein Architektenwettbewerb für ein neues Konzept ausgeschrieben werden kann“, so Frehs deutlich. Dies alles auch mit Blick auf den Bedarf von entsprechenden Räumlichkeiten, aber auch die Festschreibung einer Konzeption. „Es wird Zeit, dass der sozialen, kultur- und bildungspolitischen Bedeutung dieses Zentrums eines Dritten Ortes in unserer Stadt entsprechend endlich eine realistische Umsetzung folgt“, so die Forderung des Freundeskreises der Stadtbibliothek Neu-Isenburg an die Entscheidungsträger im Rathaus.

In seinem Rückblick verwies Wolfgang Frehs auf die 25-jährige Tätigkeit des sehr engagierten Freundeskreises. So nahm Katharina Mieskes im September an dem von der Stadt Neu-Isenburg organisierten Workshop „Smart City“ teil. Hier war die Stadtbibliothek der Zukunft ein besonderer Schwerpunkt. Ganzjährige Aktivitäten, die der Freundeskreis sponsert, sind die „Internet-Sprechstunde für Kinder“ mit Alexandra Achilles und „Update – die Internet-Sprechstunde für Erwachsene“ mit Justin Düttmann. Im Geschäftsjahr 2019 konnte der Freundeskreis 4.803,03 Euro an die Stadtbibliothek spenden, 200 Euro wurden von einer Neu-Isenburger Bürgerin an den Freundeskreis gespendet.

Insgesamt betrugen die Einnahmen 9.877,00 Euro – diese wurden hauptsächlich aus den Erlösen der Bücherbasare erwirtschaftet. Diese Einnahmequelle wird in diesem Jahr fehlen. Der Freundeskreis zählt derzeit 88 Mitglieder.